Nachdem mich Burkhard mit Infos über gute Heilbuttfänge an neuen Angelstellen rund um Finnkroken informierte ging alles sehr schnell. Spontan entschloss ich mich , meinen Angelfreund zu besuchen und nur mit dem nötigsten Gerät,  20kg Gepäck und einem Buch ausgerüstet düste ich los. Per Petterson warnte bereits im Vorfeld wegen der schlechten Wetterprognosen und bereitete mich auf den Fall vor, dass evtl. wegen Starkwind keine Boote mehr im Wasser sein könnten. 

Da die Hoffnung bekanntlich zuletzt stirbt ignorierte ich diese Warnung aber soviel vorab, der erfahrene Norweger sollte im Großen und Ganzen recht behalten. Burkhard hatte schon seit Anfang September seinen Freund Hendrik, einen total verrückten und begeisterten Wallerangler zu Besuch und ich war gespannt darauf ihn zu treffen . Wie immer ging es von München über Oslo nach Tromsö, nur dieses Mal wählte ich die Kurzzeitvariante und wieder einmal wurde es knapp mit der Zeit am Oslo Airport.

In Tromsö angekommen (Wie Du wieder aussiehst, Löcher in der Hose…) und nach herzlicher Begrüßung die erwartet unfreudige Info:
Wind mit Spitzen um die 23m/s, vielleicht zwischendurch ein paar ruhigere Stunden aber alles in allem wird es wohl nicht viel werden mit dem Angeln. Vorab, nur an einem Tag war es möglich das Revier vernünftig zu befischen und während der ganzen Woche brachten wir es auf gerade mal ca.15 Stunden auf dem Wasser. Immer wieder zog Wind oder starker Sturm auf und wir waren uns einig, dass kein Fisch der Welt wert ist sein Leben zu riskieren. Manchmal hatten wir binnen 3 Stunden 5 Wettersituationen, Sonne, Ententeich, Starkregen, Sturm bis hin zu Orkan oder Nebel. Das Wetter spielte völlig verrückt aber laut Per ist das nicht keine ungewöhnliche Wetterlage für diese Jahreszeit in Finnkroken. An lauschigen Abenden saßen wir bei guten Essen und ausreichend ,,Neutralisator“ in der Hütte oder im Wohnwagen und ließen noch einmal die schönen Erinnerungen eines ereignisreichen Angeljahres hochleben. Bereits jetzt wurden Pläne für das kommende Jahr geschmiedet, heiss diskutiert und gespeichert oder wieder verworfen. Mit Hendrik hatten wir einen Angelkameraden in unserer Runde, der uns den schärfsten Chilly meines Lebens servierte (3 Mann schwitzten am Teller aber keiner wollte sich eine Plöße geben …. mmmh schon gut aber ein bisschen scharf etc …) und in seinen Träumen am Stratmann Schulte See den Butt seinen Lebens drillt. Ein total verrückter Typ kann ich nur sagen, ein Vollblutangler durch und durch, wir hatten viel Spaß miteinander. Bei den wenigen Stunden auf dem Wasser passierte trotzdem Einiges. 2 Butts in beachtlichen Größen – 23kg (Burkhard) und 8kg konnten dem Panther Martin bzw. dem Foxgummi nicht wiederstehen und bei 2 weiteren Buttkontakten hatten wir leider Pech. Sei’s drum, mit 18 Platten auf Burkhards Boot im vergangenen September kann man getrost vom Buttmonat 09 sprechen. In regelmäßigen Abständen konnten wir auffällig kräftige und gut genährte Dorsche bis zu 9kg erbeuten, Drillspaß am leichten Gerät. Bei einer Ausfahrt mit unserem norwegischen Angelfreund Morten wurden wir leider vor der Insel Vannoya von schwerer See überrascht und konnten so unser Vorhaben an vielversprechenden Stellen zu angeln leider nicht verwirklichen. Wieder einmal zeigte sich, dass das Revier um Vannoya sehr schnell unberechenbar gefährlich werden kann und wir hatten mehrere schwierige Situationen zu überstehen.
Die Woche verging wie im Flug: Pläne schmieden, wandern,Sauna, Pilze sammeln,Wale im Fjord, Besuch bei Morten und mit viel Spaß ging das Angeljahr 2009 zu Ende.
An alle Norwegenfreunde darf ich beste Grüße von Finnkrokens Angelguide Burkhard bestellen. Wie vielen bereits bekannt wird er im kommenden Jahr in neuen Angelrevieren den Fischen nachstellen. Er wünscht allen viel Erfolg im kommenden Angeljahr und freut sich auf ein Wiedersehen. Infos über von ihm betreute Angelreisen in Nordnorwegen (Vannoya …die Heilbuttinsel) demnächst auf dieser Seite. Bereits jetzt dürfen wir uns auf Hendriks Bericht freuen – Finnkroken, 4 Wochen Norwegen – Traum aller Angler – demnächst hier bei anglerfürangler. 
Petri Heil
Günter